Darmkrebs-Früherkennung: Evaluation der Informationsmaterialien für Versicherte

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat mithilfe des Evaluations-Instituts com.X die Informationsmaterialien zur Darmkrebs-Früherkennung, die gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren per Post von ihrer Krankenkasse erhalten, im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) evaluiert. Die Materialien informieren über kostenfreie Früherkennungsuntersuchungen mittels Stuhltest, Darmspiegelung oder die Möglichkeit, nicht teilzunehmen. Die Evaluation ergab, dass die meisten Versicherten die Materialien positiv bewerten und eine positive Einstellung zur Darmkrebs-Früherkennung behalten oder verstärken.

Befragt oder ausführlich interviewt wurden mehr als 1000 Versicherte sowie etwa 150 Vertragsärztinnen und -ärzte. Die Mehrheit behielt oder verstärkte ihre positive Einstellung zur Früherkennung nach dem Lesen. Nur etwa 1% wurden skeptischer. 41% der Befragten nutzten nach Erhalt des Briefes eine Früherkennungsleistung; 36% planen dies zukünftig. Ein Viertel fand die Materialien zu lang. 75% bevorzugen den Postversand, 25% bevorzugen digitale Formate.

com.X empfiehlt auf Grundlage der Evaluationsergebnisse, die Broschüre zu kürzen und zusammenfassende Informationen an den Anfang zu setzen. Zusätzlich sollte ein eigenständiges Online-Angebot entwickelt werden, das umfassender über das Darmkrebs-Früherkennungsprogramm und die Untersuchungsmaßnahmen informiert als die Broschüre. Trotzdem sollte die Erstzustellung der Materialien per Post erfolgen, wobei Personen, die bereits E-Mails oder App-Benachrichtigungen von ihrer Krankenkasse erhalten, auch digitale Kanäle nutzen können.

Mehr über die Evaluation sowie Empfehlungen und Überarbeitungen sind auf der Website des IQWiG nachlesbar. Dort steht zudem der Rapid Report des IQWiG sowie dessen Kurzfassung zum Download bereit.